Lang Langs „Weihnachtsbäckerei“ rührt Publikum zu Tränen

Emotionales TV-EreignisLang Langs „Weihnachtsbäckerei“ rührt Publikum zu Tränen

Es war einer dieser seltenen Fernseh­momente, in denen die Musik alles überstrahlt: Beim Adventsfest der 100.000 Lichter 2025 verwandelte Lang Lang den Kinderlied-Klassiker „In der Weihnachtsbäckerei“ in ein emotionales Kunstwerk – und rührte damit nicht nur das Publikum, sondern auch Komponist Rolf Zuckowski zu Tränen.

Lang LangFoto: Matthew Huang and Standford Live

Es war einer dieser ganz besonderen, ergreifenden Momente, die es mittlerweile viel zu selten im Fernsehen zu bestaunen gibt: Ein Weltstar am Klavier, ein Kinderchor, ein Lied, das fast jeder Deutsche auswendig kennt. Und doch fühlte sich diese Version von „In der Weihnachtsbäckerei“ ganz anders an.

Als Lang Lang die ersten Akkorde anschlug, legte sich eine beinahe andächtige Ruhe über die Bühne. Die Kinderstimmen setzten weich ein, zurückhaltend, zart. Die vertraute Melodie blieb erkennbar, doch sie klang nuancierter, klarer, als würde jemand den Staub von einer Erinnerung pusten, die man längst für selbstverständlich hielt.

Die Kamera fing für einen Moment Rolf Zuckowski ("Rolfs Vogelhochzeit") ein, der still zuhörte. Seine Reaktion war nicht zu übersehen. Sichtlich gerührt rang er um die passenden Worte – und fand sie:

Es ist eine so große Ehre, dass ich wirklich nicht so leicht Worte dafür finde. Aber ich glaube, wenn Wolfgang Amadeus Mozart das jetzt beobachten könnte, dann wäre er begeistert von dem, was Lang Lang mit euch hier aus meinem kleinen Lied herauszaubert.

Rolf Zuckowski
Deutschlands bekanntester Kindermusiker über Lang Langs berührenden Auftritt
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Der Lang-Lang-Effekt

Dass ausgerechnet diese Szene zum emotionalen Höhepunkt einer bis dahin eher überraschungsarmen Weihnachtsshow wurde, lag nicht nur an der Musik, sondern vor allem an dem Mann, der dort am Klavier saß.

Lang Lang ist einer der wenigen Pianisten weltweit, die sowohl die großen Konzertsäle füllen als auch über die Klassikwelt hinaus verehrt werden. Er spielt Chopin und Beethoven mit derselben Hingabe wie Filmmusik, unterrichtet Kinder, unterstützt Bildungsprojekte und bringt klassische Musik in die digitale Welt, um damit Millionen Menschen weltweit zu erreichen.

Wenn ein solcher Künstler ein populäres Lied aufgreift, passiert etwas Seltenes: Er öffnet eine Tür in unsere Jugend, durch die wir sie noch einmal ganz anders betreten können.

Man merkte beim Auftritt, dass der Weltstar seine ganz eigene Geschichte mit dem Lied verbindet: "Rolf, mein wunderbarer Freund, du hast tolle Musik geschrieben, die mich sehr inspiriert hat und meinen Sohn hat sie auch inspiriert. Als er ein Jahr alt war, hat er diesen Song zum ersten Mal gehört."

Das war keine Auftragsarbeit – es war eine Herzensangelegenheit. Und genau dieses Gefühl übertrug sich auf das Publikum – egal, ob live vor Ort oder vor dem Fernsehbildschirm.


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Mehr als nur ein Kinderreim

„In der Weihnachtsbäckerei“ sorgt seit den 1980er-Jahren generationenübergreifend für leuchtende Augen. Entstanden ist das Lied fast beiläufig auf einer nächtlichen Heimfahrt, wie Zuckowski selbst erzählt hat: Der Vater sitzt im Auto, während zu Hause die Kinder Plätzchen backen – man kann sich gut vorstellen, wie der junge Songschreiber zu dem Text inspiriert wurde. Vielleicht ist genau das der Grund, warum das Lied bis heute funktioniert: Es beschreibt dieses wohlig-warme Gefühl, das wir alle mit Weihnachten verbinden.

Der ganz große Durchbruch folgte dann 1987 mit „Wetten, dass…?“ Von da an hatte das Lied einen festen Platz in den Herzen aller Jungen und Junggebliebenen.

Vielleicht wirkte Lang Langs Interpretation so auffällig: Sie nimmt dem Stück nichts, sie fügt nur etwas hinzu – eine kleine Verschiebung im Blickwinkel. Mehr braucht es manchmal nicht, damit Altbekanntes wieder interessant wird.

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Fernseh-Tradition seit 2007

Das Adventsfest der 100.000 Lichter hat sich längst als fester Bestandteil des vorweihnachtlichen Fernsehens etabliert. Florian Silbereisen führt seit Jahren durch einen Abend, der Show, Musik und Tradition miteinander verbindet: Weihnachtsklassiker, die Eröffnung der Märkte, das Auftreten des Nürnberger Christkinds, die jährliche Lesung einer Adventsgeschichte und eben auch „Die Weihnachtsbäckerei“, dargeboten von Prominenten wie Otto Waalkes oder Helene Fischer.

Doch die Sendung vom 29. November war anders, besonders. Nicht der lauteste, nicht der spektakulärste Moment des Abends, sondern der stillste: Ein Pianist, ein Kinderchor, ein Lied, das alle kennen. Manchmal entfalten die einfachsten Melodien ihre große Wirkung dann, wenn jemand sie mit Respekt, Liebe und Gefühl spielt.

Holger Hermannsen / 30.11.2025

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